Augsburg in Bürgerhand präsentierte im Rahmen des Doku-Film-Festivals „Mondiale“ in der vergangenen Woche den Film „Sold City“ – und 145 Besucher sind gekommen.
Im Gespräch nach dem Film prangerte unser Stadtrat, Bruno Marcon, die Preisexplosion bei den Augsburger Mieten an. Durchschnittlich um fast 50 % sind die Mieten in den letzten 10 Jahren gestiegen. Zudem hat sich der Bestand an Sozialwohnungen in den letzten 30 Jahren von ehemals über 22000 auf 8200 verringert.
Es wird deutlich, dass die Angaben aller bisherigen Stadtregierungen, sich für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen, reine Täuschung sind. Das Gegenteil ist der Fall. Alle Stadtregierungen, unter wechselnder Beteiligung von CSU, SPD und Grüne, überlassen den Wohnungsmarkt dem Zugriff von Immobilienspekulanten.
Eigene kommunale Gestaltungsmöglichkeiten bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum werden nur bedingt umgesetzt. Vorkaufsrechte werden an den Immobilienmarkt weitergegeben, Vergaben über Erbpachtregelungen und Konzeptvergaben kaum wahrgenommen. Wenn es einmal zu Konzeptvergaben kommt, wie im Sheriadan-Areal, fehlt die Unterstützung durch die Kommune.
Marie, Vertreterin des mit Eigenmitteln gemeinschaftlichen Wohnprojekts „sherlo“, machte deutlich, dass das Projekt durch staatliche Nachforderungen gefährdet ist. Weil das Projekt 80 % seiner Wohneinheiten als Sozialwohnungen ausweisen möchte, soll die Hausgemeinschaft jetzt einen Betrag von mehreren hunderttausend Euro als Sicherheitsleistung hinterlegen. Bruno Marcon, der das Projekt auch bei Beschlüssen im Stadtrat unterstützt hat, rief alle Anwesende dazu auf, die Realisierung des selbstverwalteten Projekts zu ermöglichen.
Hier finden sie alle Filme der Mondiale in der kommenden Woche.