Was tun mit dieser Großbaustelle?

Was tun mit dieser Großbaustelle?

Quelle: Augsburger Allgemeine, 18.7.2020

Die Sanierung des Theaters wird deutlich mehr kosten als zunächst gedacht. Oberbürgermeisterin Eva Weber und ihre schwarz-grüne Koalition wollen trotzdem daran festhalten. Die SPD, die bisher hinter dem Projekt stand, fordert eine Denkpause. Und Stadtrat Bruno Marcon vermutet eine Täuschung. Ein großes Streitgespräch zur Frage, wie es weitergehen soll

Frau Weber, waren Sie eigentlich froh, dass die Zahlen zum Thema Theater erst jetzt im Juni rausgekommen sind, und nicht, wie es ja ursprünglich angekündigt war, schon im Frühjahr – also noch vor der Wahl? Eva Weber: Es geht nicht darum, ob ich froh oder nicht froh darüber bin. Der Stadtrat hat vergangenes Jahr im Sommer die Verwaltung beauftragt, noch mal eine alternative Planung für das Bauteil zwei zu erstellen. Diese neue Planung wird nächste Woche im Stadtrat vorgestellt. Der Stadtrat muss dann entscheiden: Wollen wir das so machen – ja oder nein. Für das Bauteil zwei, um das sich die Debatten drehen, ist ja noch kein Euro verbaut worden.

Herr Marcon, Sie haben mal verlautbart, aus Ihrer Sicht spiele die Stadtregierung auf Zeit. Das war im Frühjahr. Sind die Bürger Ihrer Ansicht nach getäuscht worden? Bruno Marcon: Ich möchte Herrn Weitzel zitieren, unseren ehemaligen Kulturreferenten. Er hat voriges Jahr im Juli gesagt, dass eine genauere Kostenrechnung innerhalb der nächsten sechs bis neun Monate vorgelegt wird. Das heißt, dass spätestens im April eine neue Kalkulation hätte vorgelegt werden müssen. Das wurde aber nicht getan. Warum nicht? Hat man mit Absicht die Kostenkalkulation so lange gestreckt, damit sie nicht mehr Teil des Wahlkampfs werden kann? Ich bin der Meinung, es liegt eine Täuschung vor, weil man den Bürgern versprochen hat, dass der „Kostendeckel“ eingehalten wird, und man schon früh wusste, dass dieser nicht zu halten ist. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Augsburger Theatersanierung: Planung steht vor dem Aus

Augsburger Theatersanierung: Planung steht vor dem Aus

Quelle: DAZ, Siegfried Zagler, 8.7.2020

Die Stadtregierung in Augsburg legte am 19. Juni 2020 die ersten belastbaren Zahlen bezüglich der Kostenplanung auf den Tisch und steht seitdem im Feuer. Statt 186 Millionen darf man nun davon ausgehen, dass die Gesamtsanierung mit möglicherweise 321 Millionen zu Buche schlägt.

Woher die zusätzlichen 100 + x Millionen Euro kommen sollen, steht in den Sternen. Im Zeichen der Coronakrise werden vom Staat und den Kommunen Steuermittel für Konjunkturpakete und Pflichtaufgaben verwendet – und Luxusprojekte auf die lange Bank geschoben. Weiterlesen in der DAZ

Zweites Bürgerbegehren nicht ausgeschlossen

Zweites Bürgerbegehren nicht ausgeschlossen

Quelle: Augsburger Allgemeine, Nicole Prestle, 3.7.2020

Ende Juli wird der Stadtrat über die Entwicklung der Kosten diskutieren. Die Stadtregierung will an den Sanierungsplänen festhalten, doch die Opposition hält die Ausgaben für zu hoch. Worum es in der Sitzung gehen wird

Auf ein Neues: In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause wird der Stadtrat Ende des Monats wieder über die Theatersanierung diskutieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kostensteigerung des Projektes auf bis zu 321 Millionen Euro und die Frage, ob es Sparmöglichkeiten gibt. Die Bauverwaltung will den Politikern an diesem Tag eine finanziell leicht abgespeckte Variante zur Abstimmung vorlegen. Schon jetzt deuten sich Debatten an, selbst ein zweites Bürgerbegehren ist nicht ausgeschlossen. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Teures Schauspiel

Teures Schauspiel

Quelle: Augsburger Allgemeine, Nicole Prestle, 2.7.2020

Die Sanierung des Augsburger Staatstheaters könnte zu einem finanziellen Desaster werden. Doch Stadt und Freistaat wollen daran festhalten

Augsburg Die Theatersanierung droht für die Stadt Augsburg zum finanziellen Desaster zu werden. Wie berichtet, könnte der Umbau des Vierspartenhauses (Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Konzert) statt 186 am Ende bis zu 321 Millionen Euro kosten. Eine Summe, die bei der Opposition, aber auch bei Bürgern auf Kritik stößt. Vom Bund der Steuerzahler hat die Stadt nun ebenfalls einen Rüffel bekommen – für ihre „miserable Planung“. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Siehe hierzu auch unsere Pressemitteilung

Kostenexplosion bei Theatersanierung

Kostenexplosion bei Theatersanierung

Pressemitteilung, 26.6.2020

Die Bürger sollen entscheiden!

Jetzt ist die „Katze aus dem Sack.“ Die Kosten für den Theaterbau sprengen den bisher angegebenen Rahmen. Die Überraschung der Stadtregierung darüber ist gespielt. Enorme Kostensteigerungen waren durch die Berechnungen des Architektenbüros Achatz schon im Sommer letzten Jahres zu erwarten. Deshalb forderte am 8.11.2019 Augsburg in Bürgerhand in einer Presseerklärung: „Die Bürger brauchen vollständige Transparenz über die Kostenentwicklung“. Dafür ist eine seriöse Kostenberechnung-Vergabe-Abrechnung mit entsprechender Einberechnung der Baukostensteigerungen vorzulegen. Diese Kostenplanung muss zumindest in Eckpunkten noch vor der Kommunalwahl auf den Tisch. Um Beschönigungen vorzubeugen, muss sie den jetzigen Planern aus der Hand genommen und von unabhängigen Gutachtern geprüft werden.“

Die Bürger wurden getäuscht

Die alte Stadtregierung von CSU, Grüne und SPD hat jedoch auf Zeit gespielt. Vor den Stadtratswahlen sollte eine auf seriösen Zahlen basierende Kalkulation vermieden werden. Jetzt wird die „Theatersanierung“ bis zu 135 Millionen teurer. Kosten von bis zu 321 Millionen sind zu erwarten. Die alte Stadtregierung hat die Zustimmung der Bürger zu dem Projekt dadurch erschlichen, dass sie einen Kostenrahmen von 186 Euro als verbindlich angegeben hat, der so das Versprechen, nicht überschritten werden dürfe. Dieses Versprechen hat sich in Luft aufgelöst. Die Bürger wurden getäuscht.

Keine Baustufe II

Wenn angesichts der Kostenexplosion die Regierungsparteien CSU und Grüne blindlings auf dem alten Konzept der Theatersanierung beharren, ist dies verantwortungslos angesichts der Rekordverschuldung der Stadt in der Vergangenheit und den neuen unwägbaren Belastungen durch die Corona-Krise. Klare Konsequenzen müssen gezogen werden:

  • Die Sanierung des Großen Hauses wird mit der geplante Kostenkalkulation vollendet.
  • Die weiteren Vorbereitungen für den Bauabschnitt II (zweite Spielstätte, Werkstätten, Verwaltung) werden sofort gestoppt.

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